DRESDNER PALAIS-GESPRÄCHE

Das Palais des Grafen Camillo Marcolini

Nach dem Tode Brühls erwarb 1778 Graf Camillo Marcolini (1739–1814) das Grundstück. Marcolini, einer der vielen Italiener am Sächsischen Hof, war Kabinetts- und später Premierminister unter Kurfürst Friedrich August III., danach Direktor der Kunstakademie Dresden und der Porzellanmanufaktur Meißen. Er ließ das Palais erneut umbauen und prunkvoll ausstatten. Zwei dieser in der Marcolini-Zeit ausgestatteten Räume sind original erhalten geblieben. Diese beiden Räume, das sogenannte Chinesische Zimmer und das Pompejanische Zimmer, wurden übrigens stark von der europäischen Geschichte gestreift, denn hier bezog Kaiser Napoleon I. (1769–1821) zwischen Juni und August 1813 Quartier. Und in diesen Räumen fanden am 27. und 29. Juni 1813 Friedensverhandlungen zwischen Napoleon und dem Vertreter der gegen Napoleon gerichteten Allianz, dem damaligen österreichischen Außenminister Fürst Clemens von Metternich (1773–1859), statt. Leider erfolglos, wie wir heute wissen.